Kunterbunte Miniaturkirmes lockte nach Waldbröl

13. Februar 2023

Der größte Jahrmarkt aus Klemmbausteinen war in Panarbora zu Gast | Bild: © Panarbora

Einem Mann ist die wilde Fahrt auf dem „Twister“ nicht bekommen: Mit kreideweißem Gesicht liegt er auf der Trage, Sanitäter kümmern sich um ihn und schieben ihn gleich in den Krankenwagen. Eine von vielen, liebevoll gestalteten Szenen, für die man aber ganz genau hinschauen muss: Gewaltig ist der Jahrmarkt, der sich da breit gemacht hat am Wochenende im Tagungszentrum des Waldbröler Naturerlebnisparks Panarbora. Abertausende kunterbunte Bauteile und Figuren haben acht Enthusiasten aus Nordrhein-Westfalen zur wohl größten Klemmbaustein-Kirmes bundesweit zusammengefügt.

„Bis kurz nach zwei in der Nacht zu Samstag haben wir gearbeitet“, sagt Chef-Modellbauer und Organisator Werner Nowotny aus Kevelaer. Zum ersten Mal haben sich er und seine Mitstreiter zusammengetan, um eine Schau zu organisieren und auf die Straße zu bringen, jetzt soll sie reisen durch die Republik – Premiere also auf Panarbora. Beleuchtet sind alle Modelle im Maßstab 1:43 – vom Karussell bis zur Würstchenbude, im Tagungszentrum wird’s prompt Nacht für diesen Lichterglanz. Und Nahezu jedes Fahrgeschäft bewegt sich, manchmal muss Schmierfett her. „Denn für den Dauerbetrieb taugen unsere Modelle eigentlich nicht“, sagt Nowotny. „Gelegentlich bricht etwas ab, das müssen wir erneuern. Wir arbeiten nämlich nur mit Originalteilen, nichts ist verschraubt.“

Das Material kommt zumeist aus den Fabriken des Weltmarktführers im dänischen Billund, aber auch die Steine anderer Hersteller sind verbaut. Die Frontlänge der Schau beziffert Nowotny auf 20 Meter. Den wirbelnden „Twister“ hat Steven Casabona aus Windeck-Rosbach in Waldbröl aufgestellt, auch der kreiselnde „Mixer“ und das „Kamelrennen“ kommen aus seiner Werkstatt.

Pützchens Markt als Vorbild

Die Kirmes in Eitorf, Pützchens Markt in Bonn, die Rheinufer-Kirmes in Köln-Deutz und auch die auf den Düsseldorfer Rheinwiesen, das sind die großen Vorbilder für seine Arbeiten: Dann zieht er los, schießt Fotos und baut nach, was er gesehen hat. „Die Kirmes hat mich schon als Kind ebenso fasziniert wie die Klemmbausteine“, verrät der 25 Jahre alte Einzelhandelskaufmann, der seine Fahrgeschäfte sonst auf Instagram zeigt. Mit 16 hat er das erste seiner Modelle gefertigt. „Hier kann ich sie endlich mal mehr Menschen und live zeigen.“

Besucher schauen genau hin

So sieht etwa Familie Güster aus der Nähe von Düren ganz genau hin, Sohn Marian ist begeistert: „Ich baue sonst Autos, aber das hier ist supergut“, schwärmt der Zehnjährige, der zu Hause drei randvolle Kisten mit Bausteinen hat. Aber auch seine Eltern Birgit und Marco kommen auf ihre Kosten: „,Konga’ kennen wir von der Annakirmes, jetzt sehen wir es in klein.“ Anton aus Waldbröl kann sich ebenfalls nicht sattsehen: Die Geisterbahn gefällt dem Sechsjährigen am besten, „die ist so schön gruselig“. Mutter Manuela Harms freut sich, dass der Sohn so gern mit Klemmbausteinen spielt und am liebsten Autos mit Spezialeffekten zusammentüftelt: „Das fördert die Kreativität, ist ein Ausgleich zur Schule – und es kommt am Ende immer etwas Gutes heraus.“

Panarboro-Chef Deppe mitten im Getümmel

Mitten im Figurengetümmel hat auch Panarbora-Chef Deppe seinen Platz gefunden, der Mini-Kevin steht am Riesenrad von Werner Nowotny. „Und meine Familie steht neben ihm“, sagt der Mann aus Kevelaer, mit seinen 53 Jahren ist er der älteste in der Modellbauerriege, die zudem auf jede Frage eine Antwort weiß. Nowotny bedauert nur eines: „Dass kein Platz ist für meine Schiffschaukel ,Traumboot’, wir haben zu viel eingepackt.“ Seinen Gastgeber stört das nicht, Parkleiter Kevin Deppe hat nur ein Wort parat für das Spektakel: „Bombastisch.“

Quelle: Kölnische Rundschau | 13.02.2023 | Jens Höhner

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