„Ich begrüße Sie zur Oberbergischen Burgen – und Denkmal-Führung – mit anschließendem Test“, erklärt „der verrückte Mönch“ (Patrick Mielke) in seiner braunen Kutte im Naturerlebnispark Panarbora seiner Zuhörerschar. Die hatte sich eigentlich für eine der „Grusel-Grausel-Führungen“ angemeldet. Die werde aber erst in einer Stunde starten, erklärt der Mönch den Verdutzten. Zunächst breitet sich ungläubiges Staunen aus, doch dann hellen sich die Minen auf, als die Gruppe den Schwindel des Abteilungsleiters Natur und Umwelt schließlich durchschaut.
Doch Mielke legt gleich nach und fordert die Gruppe zum Durchzählen auf – erst neulich sei bei einer ähnlichen Veranstaltung ein achtjähriger Junge verloren gegangen und bis heute nicht wieder aufgetaucht. Vor dem Aufstieg auf den Turm mahnt er besonders Kinder zur Achtsamkeit: „Da oben gibt es Bärenfallen und Treibsand.“
Nach dem Durchschreiten eines dunklen Tores säumen Spinnen und unzählige Gespenster den Baumwipfelpfad – unterwegs geköpfte Jungfrauen und besenreitende Hexen, die sich verflogen haben und an einen Baumstamm geprallt sind. Von oben winden sich schwarze, schlangenähnliche Gebilde herab, denen die Besucher ausweichen müssen, überall spannen sich Spinnennetze. Während der Tour über die Anlage auf dem Nutscheid-Höhenzug gibt Patrick Mielke zahlreiche Gruselgeschichten zum Besten, die er eindrucksvoll mit dem Totenschädel auf seinem Stab unterstreicht. Auf den Beginn mit Hamster Goldi, der aufgrund schlechter Fürsorge zum Monster geworden ist, folgt etwa die Erzählung über den letzten Werwolf, der noch vor seinem Ende die noch heute aktive Werkröte erschaffen hat.
Heike Dietrich aus Plettenberg ist begeistert. Sie hat eine Freundin in Gummersbach und ist mit ihrem Mann Markus und den Kindern Nils (12) und Jeanne-Sophie (11) schon oft im Park gewesen. Eine solche Führung hat die Familie jedoch noch nicht erlebt: „Klasse-Geschichten – und alles ist toll für die Kinder arrangiert.“ Sonja Brügmann hingegen ist mit ihrer Familie aus dem Westerwald das erste Mal in Waldbröl. „Super gemacht“, lobt die Kölnerin nach der Tour. „Das war spannend und cool“, findet auch ihre elf Jahre alte Tochter Pauline. „Bei dem abgebrochenen Ast an der Teufelseiche kann man glauben, dass die Geschichte wahr ist – mir war kein bisschen langweilig.“ Ihr jüngerer Bruder schätzt ein: „Das war zwar gruselig, aber nicht zu schlimm.“
Wieder im Panarbora-Dress, berichtet Patrick Mielke von einer überaus positiven Resonanz auf den Geisterpark, der in diesem Jahre erstmals auf das gesamte Gelände ausgedehnt worden ist. Auch die neue Geisterjagd werde sehr stark nachgefragt, schildert Mielke: „Wir haben das Gleichgewicht zwischen Humor und Grusel wahrscheinlich gut gefunden.“
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, Michael Kupper