Ein Tagesausflug zum Naturerlebnispark Panarbora hat ihn auf Kurs in Richtung Waldbröl gebracht. Jetzt ist Kevin Deppe angekommen, um zu bleiben: Mitte Januar hat der 28-Jährige die Leitung des Parks und der Jugendherberge übernommen.
„Es war vor allem die Verbindung einer Unterkunft für Übernachtungsgäste mit einer Attraktion für Tagesausflügler, die mich an dieser Aufgabe gereizt hat“, erzählt der gebürtige Aachener, der in Rheinbach aufgewachsen ist. In den vergangenen fünf Jahren hat Deppe die Jugendherberge in Traben-Trarbach (Rheinland-Pfalz) geleitet.
Panarbora zuletzt mit kommissarischer Leitung
Mit seinem Wechsel ins Oberbergische endet in Waldbröl die Zeit der Vakanz an der Spitze der im September 2015 eröffneten Unterkunft, die seither in der Trägerschaft des Landesverbands Rheinland im Deutschen Jugendherbergswerk steht. Zuletzt hatte Heidrun Kemper Panarbora fast drei Jahre lang kommissarisch geführt.
Ihr vorausgegangen waren bis Dezember 2016 Steffen Müller, der heute das Kulturamt des Oberbergischen Kreises und damit auch das Museum auf Schloss Homburg in Nümbrecht lenkt, sowie der gelernte Hotelier Hans Günter Jung, der es danach nur knappe zwei Monate auf dem Nutscheid ausgehalten hat und danach ins Allgäu gegangen ist.
Schweres Erbe für Deppe
Als Herbergseltern im Gespräch für Panarbora war danach das Ehepaar Maria und Frederik Häussermann, das zuvor die Ende Oktober 2019 geschlossene Jugendherberge in Morsbach geführt hatte. Inzwischen stehen die beiden nicht mehr in Diensten des Deutschen Jugendherbergswerks, wie diese Zeitung von beiden Seiten erfahren hat.
In Waldbröl weiß Kevin Deppe, dass er ein schweres Erbe antritt, doch kann er dieser Situation Gutes abgewinnen: „Dadurch, dass die frühere Leitung nicht oft in Waldbröl war, treffe ich hier auf ein eingespieltes, selbstständig arbeitendes Team“, erklärt er.
Tag der offenen Tür am 28. März
Natürlich bringe er viele Ideen für die Zukunft der Anlage mit – welche, dazu möchte sich Deppe noch nicht äußern, „zumal für die Umsetzung Genehmigungen von Behörden eingeholt werden müssen“. Für den 28. März plant der neue Leiter einen Tag der offenen Tür, im April möchte er den von Heidrun Kemper etablierten Streichelzoo mit Tieren aus Waldbröl wiedereröffnen.
Für das Konzept der Küche unter der Leitung von Küchenchef Peter Kundmüller habe er ebenfalls einige Ideen, verrät Kevin Deppe, der selbst Koch gelernt hat. Die Speisekarte werde sich aber weiterhin an den Themen der Internationalen Dörfer auf dem Gelände (Asien, Afrika und Südamerika) orientieren, versichert Deppe.
Deppe arbeitete im „Phantasialand“
Nach dem Fachabitur mit den Schwerpunkten Ernährung und Hauswirtschaft absolvierte der 28-Jährige ein Duales Studium im Gastromanagement. Arbeitsort war damals das „Phantasialand“ in Brühl. „Von dort nehme ich vieles mit, wobei in Waldbröl der Fokus vor allem auf dem Naturerlebnis ruht“, schildert der Neu-Oberberger, der in der Marktstadt Quartier bezogen hat und sich selbst als unternehmungslustig, reisefreudig und vor allem naturverbunden beschreibt.
Auch wolle er eine stärkere Auslastung von Panarboras Naturakademie erreichen und zum Beispiel Chöre und Musikgruppen dazu einladen, dort Probenwochenenden abzuhalten, kündigt Kevin Deppe an. Konzerte an der frischen Luft gehören weiterhin zu den Plänen des Chefs von derzeit rund 20 Angestellten, deren Zahl im kommenden Sommer auf 30 bis 35 erhöht werden soll.
Doch auch für die eigene Freizeit hat Deppe Pläne: Er möchte sich in Waldbröls Freiwilliger Feuerwehr engagieren und sich bald dem Löschzug 1 (Innenstadt) anschließen.